Montag, 8. März 2010: Die „Medical Mission 2010“ geht zu Ende
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An unserem letzten Tag in Mexiko arbeiten wir wieder in Playa del Carmen, wo wir vor zwei Wochen begonnen hatten. Drei Ärzte sind gestern schon abgereist, und von den mexikanischen Studenten, die uns unterstützt hatten, haben wir uns am Wochenende verabschiedet. Im Gemeindezentrum der „Iglesia de Ntra. Señora de Fátima“ behandeln wir noch einmal viele Patienten, verpacken Kisten, notieren, wie viele Medikamente verbraucht wurden. Zum Abschied richtet Pater Higinio Izquierdo LC am Abend mit seiner Gemeinde ein Fest für uns aus.

Sehr unterschiedliche Menschen hatten in den vergangenen beiden Wochen zusammengearbeitet, um anderen zu helfen. Meine Aufgabe als Journalistin war es, Beobachtungen zu sammeln und Fragen zu stellen. Was ich hier gesehen und erfahren habe, hat mich beeindruckt: die Geduld und Gelassenheit der Ärzte und Helfer, auch am Ende eines anstrengenden Tages, der freundliche Umgang miteinander.

Es ist für mich deutlich geworden, dass man viel bewirken kann, wenn man es nur möchte.

Zum Abschluss habe ich alle um eine kurze Stellungnahme gebeten.

Was bedeutet diese Medical Mission für Sie?

P. Prof. Dr. Bennet Tierney LC, Priester:

„Schlicht und einfach: Nächstenliebe im Gepäck.“

 

 

 

Dr. Carmen Hey, Ärztin:

„Eine einzigartige Erfahrung mit tausend neuen Eindrücken.“

 

 

 

Ingrid Bettin-Heitmann, Übersetzung:

„Dass mein Mann und ich dabei sein durften, war für mich ein Geschenk! Unser Leben hat sich verändert: durch die Mission, die Begegnung mit euch allen und eurem heiteren, tiefen Glauben. Dank von ganzem Herzen.“

 

 

Heinrich Heitmann, Fotograf:

„Das Leben hier ist hart, die Stühle auch. Ich fühle mich jeden Tag wohler, ich weiß nicht warum.“

 

 

 

Dr. Gábor Egervári, Arzt:

„Medical Mission ist für mich eine konkrete Möglichkeit, Nächstenliebe einfach zu leben.“

 

 

 

Stephanie Lindner, Krankenschwester:

„Die Medical Mission bedeutet für mich eine sehr große Erfahrung und Bereicherung für meinen täglichen Arbeits- und Lebensalltag. Auch die Tatsache, mit sehr wenigen und einfachen Mitteln viel erreichen zu können und die unendliche Dankbarkeit der Menschen zu sehen und zu spüren, machte die Medical Mission zu einem besonderen Erlebnis.“

 

Was hat Sie besonders beeindruckt?

Dr. Berthold Egervári, Arzt:

„Die Freundlichkeit, das Vertrauen und die Liebe dieser einfachen Menschen, die wir hier behandeln. Aber auch der liebevolle Umgang, der hier in dieser Gruppe herrscht. Sowas erlebt man sonst nirgends: Man kennt sich nicht, trifft sich hier und nach kurzer Zeit gehen alle miteinander um wie beste Freunde. Ich komme sehr gerne und hoffe, dass ich noch viele, viele Medical Missions mitmachen kann.“

 

Monika Walbröl, Studentin, Übersetzung:

„Das Vertrauen, das die Ärzte mir entgegenbringen, obwohl ich mein Studium noch nicht beendet habe. Denn als Übersetzerin ist man das Sprachrohr von Ärzten – ebenso wie von Patienten. Es macht mich glücklich, dass Gott mir diese Menschen anvertraut hat und die Möglichkeit geschenkt hat zu übersetzen.“

 

 

Dr. Shanti Lokhande, Ärztin:

„Dies war meine erste Medical Mission und zugleich mein erster Einsatz als fertig ausgebildete Ärztin. Die Menschen hier haben einen großen Bedarf an medizinischer Versorgung. Es hat mich fasziniert zu sehen, wie viel ihnen mit wenigen technischen Mitteln und einem aufklärenden Gespräch geholfen werden kann – kein Tag hier war umsonst. Vor allem durfte ich wieder erleben, wie sehr Gott uns beschenkt, wenn wir uns ganz in Seinen Dienst stellen!“

 

Reinhild Holthaus, Organisation und Finanzen:

„Diese Medical Mission war eine wunderbare und spannende Reise. Ganz beeindruckend sind die Menschen, die mir mit soviel Liebe und Dankbarkeit begegneten: eine Mission nicht nur für sie, sondern auch eine tiefe Erfahrung für mich.“

 

 

Dr. Gerhard Klein, Arzt:

„Dass man hier wieder richtig Arzt sein kann, ohne für Verwaltungsarbeiten Zeit opfern oder sich ständig um rechtliche Absicherung bemühen zu müssen. Hier folgt man einfach seiner ärztlichen Berufung. Man erhebt eine ausführliche gesundheitliche und soziale Vorgeschichte, nimmt eine gründliche körperliche Untersuchung vor und begreift den Patienten. Daraus ergeben sich dann weitreichende Behandlungsmöglichkeiten. Unsere Tätigkeit hier ist keineswegs ein Tropfen auf den heißen Stein – davon bin ich überzeugt, weil ich vielen Patienten wiederbegegnet bin, die ich in den letzten Jahren hier behandelt habe.“

Michael Tierney, Organisation, Apotheke:

“The medical Mission has helped me to give back something from the abundance I have received in life. It has been an eye-opener in order to perceive the dire conditions in which so much of mankind lives. It has given me a different outlook on life, and helped me to appreciate what is truly important.”

 

 

Dr. Martin Stoll, Arzt:

„Die hohen Erwartungen, die wir an die medizinische Versorgung richten, relativieren sich hier schnell, und man erkennt, dass zuhause oft auf hohem Niveau gejammert wird. Ich musste lernen, als Anfänger in meinem Beruf allein auf meine eigenen Kenntnisse und Untersuchungsergebnisse zu vertrauen – ohne Technik, Blutwerte, Ultraschall und Röntgen. Aber noch viele andere Dinge waren für mich von Bedeutung, z.B. die regelmäßige spirituelle Begleitung durch P. Bennet. Neben einer Vielzahl von Eindrücken bleiben vor allem die Freundlichkeit, Herzlichkeit und Dankbarkeit der Patienten im Gedächtnis.“

Prof. Dr. Bartolomé Ribas, Arzt:

„Wenn wir in Mexiko Jahr für Jahr bestimmte Dörfer aufsuchen, kann ich den Behandlungsfortschritt bei meinen Patienten, die immer wiederkommen, genau beobachten. Es ist wichtig für mich, eine kontinuierliche Behandlung zu gewährleisten, dafür zu sorgen, dass meine Patienten regelmäßig ihre Medikamente bekommen und Kontakt mit ihnen zu halten. Vielen habe ich sogar meine Telefonnummer gegeben, damit sie sich an mich wenden können, wenn sie Fragen haben.“

 

Was hat Sie nachdenklich gemacht?

Dr. Christoph Kunkel, Arzt:

„Unser Wissen und Verstand / ist mit Finsternis umhüllet, / wo nicht deines Geistes Hand / uns mit hellem Licht erfüllet‘. Dieses Zitat aus einem alten Kirchenlied finde ich sehr passend: Denn die unentschuldbare menschliche und medizinische Insuffizienz verdichtet sich hier – wenn der Gnadenstrom nicht fließen würde, wäre es zum Verzweifeln.“

 

Marcus Menke, Organisation, Fahrer:

„Einmal habe ich abends gemeinsam mit einem mexikanischen Studenten 20 Patienten nach ihrer Behandlung in ihre Dörfer zurückgefahren. Dabei habe ich mein erstes Maya-Wort gelernt: Es schreibt sich ‚Tux-Cabin‘, wird ausgesprochen wie ‚Duschkabine‘ – und bedeutet: ‚Wo fahren Sie hin?‘ Das war einerseits witzig, darüber hinaus hatte die Frage aber für mich noch eine wichtige Bedeutung. Denn ich habe in den vergangenen Wochen oft darüber nachgedacht, wohin ich gehen will und welche Ziele ich habe.“

Wofür sind Sie dankbar?

Ellen Petermann, Krankenschwester:

„Die Medical Mission war für mich die größte Lektion in Nächstenliebe, die mir bisher erteilt worden ist. Ich durfte Gottes Liebe weiterschenken und habe sie hundertfach zurückbekommen. Ich bin sehr dankbar, denn ich habe sehr viel von diesen armen Menschen gelernt.“

 

 

Welches Motto würden Sie dieser Medical Mission geben?

Dr. André Devos, Arzt:

„Date et dabitur vobis.“ („Gebt, dann wird euch auch gegeben werden“, Lk 6,38; Anmerkung der Redaktion)

 

 

 

Dr. Judith Balás, Ärztin:

„Gott ist Liebe.“