In der Nacht zum Freitag, den 8. September, hat Mexiko das stärkste Erdbeben seit mehr als 100 Jahren erlebt. Das Beben der Stärke 8,2 erschütterte den Süden Mexikos. Besonders schwer betroffen sind Oaxaca und Chiapas, die zu den ärmsten Bundesstaaten zählen. Mehr als 90 Menschen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt, Tausende obdachlos.
Das mexikanische Team von Medical Mission Network ist seit drei Tagen in Oaxaca, um dort Verletzte zu versorgen. Besonders schlimm ist die Lage in Juchitán, einer wenige Kilometer von der Pazifikküste entfernten Stadt. Dort sind zahlreiche Häuser eingestürzt und viele Menschen wurden unter den Trümmern verschüttet. Mehr als 30 Tote wurden bislang geborgen. Unser Team ist am Samstag dort angekommen und hat mehr als 100 Patienten behandelt.
Die Hilfe geht in dieser Region nur schleppend voran. Medical Mission Network war als eine der ersten Hilfsorganisationen vor Ort. Mittlerweile wurden Einheiten der Streitkräfte nach Oaxaca geschickt, Soldaten verteilen Lebensmittel und bringen Hilfsgüter zu den Menschen.
Heute ist unser Team weitergereist nach San Mateo del Mar, ein weiteres Dorf in Oaxaca, das fast komplett zerstört wurde. "Die Leute schlafen alle in den Straßen, weil sie Angst vor einem Nachbeben haben", erzählt Dr. Roberto Galindo Pérez, einer der Ärzte von Medical Mission Network. Vor allem Frakfuren und andere Knochenverletzungen, aber auch schwere Infektionen der Atemwege haben die Ärzte dort behandelt. "Wir versuchen unser Bestes", erklärt Roberto, "aber wir bräuchten hier noch viel mehr Helfer."
Wir werden in den nächsten Tagen weiter über unseren Einsatz im Erdbebengebiet berichten.