Dr. Alina Bachmann hat in Wien Medizin studiert und danach ein Jahr lang an der Universitätsklinik in der Kardiologie gearbeitet. Sie ist zum ersten Mal bei einem Einsatz von Medical Mission Network dabei.
Alina, was ist für dich bei deiner Arbeit das Wichtigste?
Dr. Alina Bachmann: Es liegt mir besonders am Herzen, dass die Menschen nicht nur körperlich geheilt werden, sondern dass sie als Ganzes gesehen werden. Als ich in der Forschung war, habe ich zwar schon mit Patienten gearbeitet, aber trotzdem war das alles sehr wissenschaftlich. Ich habe in dieser Zeit gemerkt, dass ich näher bei den Menschen sein will. Was mich aber am meisten bewegt, sind die seelischen Leiden und Verletzungen der Patienten. Diese seelische Komponente darf man nicht übersehen.
Welche Rolle spielt dieser Aspekt für dich auf dem Einsatz hier?
AB: Hier merkt man deutlich, wie wichtig es für die Patienten ist, dass man ihnen Zeit schenkt. Oft kommen Eltern, die große Ängste haben und sich Sorgen machen, zum Beispiel, weil ihr Kind nicht genug isst. Es fehlt hier ja auch an Beratungsangeboten, nicht nur an Ärzten und Medikamenten. Den Patienten tut es gut, wenn man sie berät und ihnen die Sorgen nimmt.
Als du von Medical Mission Network erfahren hast -- war da für dich sofort klar, dass du bei einem Einsatz mitmachen willst?
AB: Eigentlich schon. Ich habe mir gewünscht, Menschen helfen zu können, die es wirklich brauchen. Es ist nicht meine Motivation, mit der Medizin viel Geld zu verdienen. Es geht für mich um etwas Anderes. Ich möchte meine Fähigkeiten und Kenntnisse verschenken, zur Verfügung stellen, um anderen zu helfen. Es ist einfach schön, hierher zu kommen und seine Dienste gratis geben zu können.
Welche Krankheitsbilder behandelst du hier vor allem?
AB: Viele Patienten haben Hauterkrankungen, chronische Schmerzen, Verspannungen, Diabetes oder Bluthochdruck, das sind die häufigsten Krankheitsbilder.
Was gefällt dir bei der Medical Mission besonders gut?
Ich fühle mich in der Gruppe sehr wohl. Der Teamgeist ist beeindruckend. Die Patienten sind sehr dankbar. Man sieht, dass man ihnen viel geben kann -- auch wenn man immer wieder denkt, dass es eigentlich zu wenig ist. Wenn man merkt, wie viel ihnen das bedeutet, denkt man: Es ist gut, dass ich hier bin.