Am Sonntag reisten wir von Playa del Carmen nach Bacalar. Die Fahrt dauert normalerweise vier Stunden. Doch als wir durch Limones fuhren, platzte an einem unserer Wagen ein Reifen. Der Ersatzreifen hatte zu wenig Luft. Natürlich kann man im mexikanischen Dschungel nicht einfach den ADAC rufen — sondern man geht von Haus zu Haus und fragt, ob jemand helfen kann. Und natürlich findet sich immer jemand, der mit anpacken kann. Doch der Wagen war erst am Abend wieder fahrtüchtig.
Bacalar, eine kleine Stadt im Süden Quintana Roos, ist ungefähr dreihundert Kilometer von Cancún entfernt. Es gibt rund 11.000 Einwohner, 40 Prozent sind unter 18 Jahre alt und nur 7 Prozent über 60. Die Hälfte sind Maya, fast alle sprechen Spanisch.
Bacalar liegt an einer Lagune und einige Maya-Ruinen sind von dort aus leicht zu erreichen. Deshalb hat sich der Tourismus in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Rund um die Lagune wurden Hotels errichtet, viele neue Arbeitsplätze sind entstanden. Doch noch immer hat die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zur Krankenversicherung.
Wir arbeiten zum ersten Mal in Bacalar, mit einem kleinen, zwölfköpfigen Team. Für die lokale Organisation ist hier das DIF verantwortlich, eine staatliche Einrichtung für die Förderung von Familien. Es ist immer ein Risiko, einen Einsatz mit einem neuen Kooperationspartner durchzuführen. Denn die Zusammenarbeit hat sich noch nicht eingespielt — deshalb rechneten wir damit, dass am Anfang nicht alles reibungslos verläuft.
Als wir am Montag im Basketballstadion von Bacalar arbeiteten, wurden wir jedoch angenehm überrascht. Von morgens bis abends war alles perfekt organisiert, einige Mitarbeiter des DIF unterstützten uns den ganzen Tag und halfen bei der Aufnahme der Patienten. Wir konnten uns ganz auf unsere Arbeit konzentrieren und haben 200 Patienten behandelt. In den kommenden Tagen arbeiten wir in Dörfern im Umkreis von Bacalar.
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