1.3.2011, Tulum
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Bei jeder Medical Mission gehören Ärzte verschiedener Fachrichtungen zum Team. Diesmal sind mehrere Allgemeinmediziner dabei, ein Psychiater und Neurologe, ein Kinderarzt, eine Gynäkologin, eine Chirurgin, zwei Dermatologen.

Auch Zahnbehandlungen können wir anbieten: Aus Merida sind acht Absolventen und Studenten der Zahnmedizin angereist, um uns zu unterstützen, im Gepäck haben sie ihr gesamtes Instrumentarium. Eine von ihnen ist Jorgelina Argáez, 23 Jahre alt. Sie ist zum zweiten Mal bei einem solchen Einsatz dabei. In einem Interview erzählt sie von ihrer Arbeit.

„Jorgelina, ich habe Ihnen und Ihren Kollegen eine Weile zugeschaut. Sie brauchen für Ihre Arbeit bestimmt gute Nerven: Das kleine Mädchen, das eben behandelt wurde, hat geweint, geschrien und sich gewehrt … was war da bloß los?“

J.A.: „Wir mußten ihr einen Zahn ziehen. Aber die Kinder hier haben oft große Angst vor dem Zahnarzt.“

„Und zeigen das deutlich ...“

J.A.: „Ja. Das alles hier ist fremd für sie, und sie schreien selbst dann, wenn es überhaupt nicht weh tut. Das Mädchen hat natürlich eine Betäubung bekommen.“

„Behandeln Sie hier viele Kinder?“

J.A.: „Sehr viele. Sie haben große Probleme mit den Zähnen, weil sie zu viele Süßigkeiten essen, Getränke wie Cola und Limonade trinken und sich nicht die Zähne putzen. Sie haben oft eine tiefe Karies.“

„Warum putzen die Kinder sich nicht die Zähne?“

J.A.: „Weil sie nicht wissen, daß das wichtig ist. Die Kinder bekommen das nicht von ihren Eltern beigebracht. Doch sie brauchen Anleitung, und wenn sie die nicht von den Eltern bekommen, begreifen sie es nicht.“

„Und in der Schule wird das auch nicht nachgeholt?“

J.A.: „Eigentlich sollte es

so sein, aber oft ist das nicht der Fall. Deshalb bräuchten wir hier mehr Bildungsangebote, vor allem die Eltern müßten sensibilisiert werden.“

„Können Sie durch Ihre Arbeit dazu beitragen?“

J.A.: „Wir versuchen es. Aber es wäre noch viel mehr Aufklärung nötig.“

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Heute waren wir in Tulum und haben mehr als 500 Patienten behandelt.