Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt (vgl. https://www.bmz.de/de/laender/tansania). Das öffentliche Gesundheitssystem ist unterfinanziert, und vor allem außerhalb großer Städte ist die medizinische Infrastruktur schlecht ausgebaut.
Für die wachsende Bevölkerung sind nicht genug medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal vorhanden. Da die meisten Menschen nicht über ein Auto oder ähnliche Transportmöglichkeiten verfügen, sind Krankenhäuser für sie schon wegen der langen Wegstrecken schwer erreichbar.
Medical Mission Network engagiert sich dafür, dass die Menschen in dem Distrikt Siha in der Kilimandscharo-Region eine bessere medizinische Versorgung erhalten. Dieser Bezirk ist von Landwirtschaft geprägt und dünn besiedelt, viele Massai halten sich dort mit ihren Herden auf.
Wir werden in dem von den Heilig-Geist-Schwestern geleiteten Charlotte Hospital in Sanya Juu, einer Ortschaft im Distrikt Siha, arbeiten – und hoffen, dass sich mit der Zeit eine enge Zusammenarbeit entwickelt. Wir planen, das Krankenhaus zum einen mit medizinischen Geräten zu unterstützen, zum anderen aber auch durch die Entsendung von Ärzten, die das Personal vor Ort verstärken und schulen können.
Schon seit vielen Jahren gibt es in der Entwicklungsarbeit enge Kooperationen zwischen Einrichtungen in Sanya Juu und Organisationen aus dem Hochtaunuskreis. Königstein im Taunus ist nicht nur Sitz von Medical Mission Network – sondern auch die Zentrale der Heilig-Geist-Schwestern befindet sich dort, und zwar in dem Stadtteil Mammolshain.
Diese Gemeinschaft, die auf Bitten des Bischofs von Limburg, Dr. Wilhelm Kempf, an Pfingsten 1950 gegründet wurde, ist in Tansania seit Jahrzehnten aktiv. 1964 gingen zwei deutsche Schwestern nach Tansania, um dort eine Niederlassung aufzubauen und karitativ und pastoral tätig zu werden. Die Kolpingfamilie Mammolshain und die katholische Pfarrgemeinde St. Michael unterstützten die Arbeit der Schwestern.
Das Charlotte Hospital wurde 1972 von Schwester Charlotte Jahnel von den Heilig-Geist-Schwestern und dem damaligen Bischof Joseph Kilasara gegründet. Anfangs war es noch wesentlich kleiner als heute und trug die Bezeichnung Magadini Dispensary – ein „Dispensary“ ist eine Apotheke mit angeschlossener medizinischer Basisversorgung. Die Bevölkerung aus der Umgebung von Sanya Juu bekam so Zugang zu medizinischer Hilfe – was vorher nicht gewährleistet war. Im Charlotte Hospital sind heute zahlreiche Heilig-Geist-Schwestern als Krankenschwestern beschäftigt.
Das Charlotte Hospital wird auch seit mehr als zehn Jahren von dem Rotary Club Kronberg unterstützt. Viele medizinische Geräte stammen aus Deutschland, da das Krankenhaus nicht über Mittel für Neuanschaffungen verfügt. Noch immer fehlt es dort an notwendigen Geräten, Instrumenten, Medikamenten und vielem mehr. Für uns ist es ein Anliegen, die Ausstattung dieses Krankenhauses zu verbessern und so dazu beizutragen, dass die Menschen in der Region eine bessere medizinische Versorgung bekommen können.
Sanya Juu und der Hochtaunuskreis sind durch Projekte der Entwicklungsarbeit schon lange miteinander verbunden. Wir möchten uns in diese Tradition stellen und sie weiterführen – und auf diese Weise für Kontinuität und Wachstum sorgen.
Wenn Sie das Charlotte Hospital unterstützen möchten, können Sie hier spenden: Spenden für Tansania