28.2.2011, Playa del Carmen
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Zwischen Frankfurt am Main und der Halbinsel Yucatán liegen mehr als elf Flugstunden. Und doch sind wir an einem Ort angekommen, der vielen aus der Gruppe schon vertraut ist. „Es ist fast so, als würde man nach Hause kommen“, sagt Ingrid Bettin-Heitmann, die schon letztes Jahr als Übersetzerin bei der Medical Mission in Mexiko dabei war. Wieder ist die „Parroquia de Fátima“, eine Pfarrgemeinde in Playa del Carmen, unser erster Einsatzort. Und wieder hat der Gemeindepfarrer, Padre Higinio Izquierdo, alles für uns organisiert: Er plant unsere Einsätze, sucht Hotels für uns aus, legt die Reiseroute fest, Mitglieder seiner Gemeinde kochen für uns, versorgen uns mit Getränken und helfen, wo sie können.

Die Ärzte bauen rasch ihre Behandlungstische im Gemeindesaal auf, aus Bettlaken wird eine abgetrennte Kabine für Untersuchungen improvisiert. Schon am frühen Morgen sind die ersten Patienten da. Viele klagen über Gelenkbeschwerden, Schmerzen in Knien und Schultern oder über Hautkrankheiten. Einige Frauen brauchen einen Schwangerschaftstest. Ein Neugeborenes hat Windpocken. Wir entdecken bekannte Gesichter: Manche Patienten kamen schon letztes Jahr zu uns.

Manchmal ist es leicht zu helfen. Der achtjährige Oscar ist hingefallen und hat eine Beule am Kopf. Maria, eine junge Frau, hat am Hals ein weiches Fibrom, ein Hautknötchen also. Mit lokaler Betäubung läßt es sich problemlos chirurgisch entfernen. Doch Maria hat Angst vor dem Schnitt am Hals. Sie ist tapfer, beißt die Zähne zusammen, und nach wenigen Minuten ist der Eingriff beendet. Die Eltern des kleinen Luiz sind erleichtert: Sie haben ihn zu uns gebracht, um ihn einmal gründlich durchchecken zu lassen, der Neunjährige ist gesund. Dr. Gábor Egervári hat mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun: ein siebenjähriges Mädchen mit situs inversus cordis, einer Rechtslage des Herzens. Es gelingt ihm, die Mutter der kleinen Diana zu beruhigen: Gefährlich ist das in diesem Fall nicht.

Doch manchmal geraten wir an unsere Grenzen, schon am ersten Tag. Unter den Patienten von Dr. Gerhard Klein, Psychiater und Neurologe, sind zwei kleine Mädchen mit Gehirntumoren. Nur eine Operation kann ihnen helfen. Wir können nichts weiter tun, als sie an ein Krankenhaus zu überweisen oder an Fachärzte vor Ort. Doch wir wissen nicht, ob die Eltern einen Krankenhausaufenthalt bezahlen können. Wir werden versuchen, die beiden Fälle weiterzuverfolgen.

Heute wurden 329 Patienten behandelt.